Büro Dr. Hanke

OAV bedeutet Optimierte Arzneimittelversorgung. Das OAV Versorgungsmodell ist ein interdisziplinäres, selbstlernendes Risikomanagement-System zum Auf- und Ausbau der geriatrischen Versorgung von pflegebedürftigen Senioren. 

Hochgerechnet leiden bis zu einem Drittel der pflegebedürftigen Senioren in Deutschland unter gravierenden arzneimittelbedingten Neben- und Wechselwirkungen von Medikamenten. Ca. 66 Prozent dieser sogenannten unerwünschten Arzneimittelereignisse (kurz: UAE) können jedoch vermieden oder zumindest verringert werden. 

Oft werden diese UAE wegen mangelnder Therapiebeobachtung nicht erkannt. Daraus ergeben sich oft (weitere) Verordnungsfehler. Stürze, Magenblutungen und Demenzen sind Schädigungen bzw. Erkrankungen, die häufig dem Alter der Patienten zugeschrieben werden, tatsächlich aber auch durch die Arzneimittelversorgung verursacht werden können. Nicht selten kommt es dabei zusätzlich noch zu einer Krankenhauseinweisung. Dies bedeutet ebenfalls einen erheblichen Mehraufwand an Pflegezeit und Kosten. 

Als ursächlich für diese unerwünschten Arzneimittelereignisse erweist sich immer wieder auch die unzureichende Risikokommunikation an den Schnittstellen der Versorgung. Versorgung muss neu gedacht werden. Maßgebliche Ursachen der Polypharmazie - insbesondere hinsichtlich der Psychopharmaka - entfallen, wenn das pflegerische und therapeutische Handeln gestärkt wird. Dies geschieht im Risikomanagement speziell durch intensive Zusammenarbeit zwischen Pflegefachkräften, Apothekern und Ärzten. Die konstruktive Zusammenarbeit stellt eine neue Versorgungsform gegenüber der aktuellen Situation dar. Die Arzneimittelversorgung wird auf eine qualitativ höhere Stufe gehoben. Unerwünschte Arzneimittelereignisse werden messbar reduziert oder sogar ganz vermieden.

Wie wirksam hier eine optimierte Arzneimittelversorgung sein kann, hat u.a. schon unser erfolgreiches OAV-Projekt mit der AOK Nordost im Rahmen des careplus -Programmes von 2011 bis 2013 gezeigt.

Darauf aufbauend startet nun im Herbst 2017 das vom Innovationsfonds mit 6,6 Mio.€ geförderte OAV-Projekt zur dreijährigen, großflächigen Erprobung in vier Bundesländern. Neben dem umfassenden geriatrischen Know-how und der langjährigen Erfahrung auf dem Gebiet der Arzneimittel-Optimierung leistet die Gero PharmCare durch den Einsatz ihres VERIKO® Risikomanagement-Systems einschließlich der klinisch evaluierten VERIKO® Software einen maßgeblichen Anteil zur Umsetzung des Projektes.